Wettbewerb Kantonsschule und Berufsschule in Uetikon
Baujahr
Wettbewerb, 2021
Städtebau - Lokale Energien im planetarischen Garten
Eine Schule ist ein Ort für junge Menschen wo sich Welten eröffnen, Beziehungen geknüpft werden, kritische Fragen gestellt werden. Wie kann ein Gebäude beschaffen sein, das den Geist anregt, das dem Menschen die Wechselwirkungen der vorhandenen Energien bewusst werden lässt und dadurch zu einem sebstbestimmten und verantwortungsvollen Handeln führt?
Das Projekt sieht vor, die Energien des bereits Vorhandenen zu nutzen und nicht zu vernichten. Damit sind umfassend alle lokalen Elemente und Energien gemeint, also nicht nur bauliche, sondern auch lebendige und relationale Strukturen. „So viel wie möglich „mit“,so wenig wie möglich „gegen“ die lokalen Energien an einem bestimmten Ort tun. Das ist der Ansatz des vorliegenden Projektes und er bedingt, den Blickwinkel von innen nach aussen zu richten, den Bestand als Ressource zu nutzen. Dies eröffnet neue Räume, für Unvorhersehbares, für Möglichkeiten, für Aneigenbares, für Unbestimmtes, für Beziehungen, die ausserhalb der rein plastischen Existenz von Architektur stehen.
Wir verstehen ein Gebäude als Struktur, die sich in eine Situation und ihre Prozesse «dazwischenschaltet», und die erst durch das Handeln, das Be-Wohnen der Menschen lebendig wird. In diesem dialektischen Verhältnis des Menschen zu seinem Ort, seinem Lebensraum, sehen wir die Zukunft für unseren Planeten, aus dieser Beziehung erst kann der Mensch fähig sein, ein Bewusstsein für seinen Ort zu erlangen und Verantwortung diesem gegenüber wahrzunehmen. Durch Hinzufügen und Überlagern neuer Schichten wird der Entwicklungsprozess (gleich einem wachsenden System) fortgesetzt.


Das Zwischenklima
Physikalisch hilft uns das Zwischenklima auf eine Dämmschicht zu verzichten, wir nutzen anstelle davon die zirkulierende Luftschicht, die sowohl für die Kühlung / Heizung als auch für die Lüftung gebraucht werden kann. Die von der Sonnenenergie erwärmte Luftschicht funktioniert als Warmluftkollektor. Die Zwischenschicht als Energiegarten.


Transparenz
Die Fassade besteht aus drei Elementen: Einer Doppelverglasung welche die beheizten Bereiche umschliesst, einer Einfachverglasung die das Zwischenklima abschliesst. Und einem “Dazwischen”, in diesem tragen die Pflanzen zu einem angenehmen Raumklima bei, sie regulieren die Feuchtigkeit der Luft, sind Sonnenschutz und helfen bei der Kühlung im Sommer mit.
Die grosszügig verglasten Fassaden ermöglichen eine Öffnung des Innenraumes zum Zwischenklima und nach aussen, wodurch eine maximale Kapazität an Luftvolumen für die natürliche Belüftung erreicht wird. Im Winter sorgen die Zwischenräume für eine vorge-wärmte Luftmasse für die Belüftung. Im Sommer ermöglicht das System die Auffrischung der trägen Gebäudemasse um eine innere Frische zu geniessen.
Projektorganisation
Bauherrschaft
Kanton Zürich
Architekt
Wellmann Architekten AG, Zürich /Schneider Eigensatz Architekten GmbH, Zürich